Was ist Decarboxylierung? Alles was du wissen musst
Veröffentlicht am: 14.03.20241. Was ist Decarboxylierung?
Decarboxylierung ist ein chemischer Prozess, der eine wichtige Rolle beim Konsum von Cannabis spielt. Es handelt sich um den Prozess, bei dem die carboxylische Säuregruppe (COOH) aus den Cannabinoiden, wie z.B. THCA (Tetrahydrocannabinolsäure) und CBDA (Cannabidiolsäure), durch Erhitzung entfernt wird. Dieser Prozess wandelt THCA und CBDA in die aktiven Formen THC (Tetrahydrocannabinol) bzw. CBD (Cannabidiol) um.
Im natürlichen, rohen Cannabis sind die meisten Cannabinoide in ihrer sauren Form vorhanden, die nicht psychoaktiv sind. Das bedeutet, dass das rohe Cannabis nicht die psychoaktiven oder therapeutischen Effekte auslösen kann, die mit THC oder CBD assoziiert sind, bis die Decarboxylierung stattgefunden hat.
Die Decarboxylierung erfolgt typischerweise durch Erhitzen, z.B. beim Rauchen, Verdampfen oder beim Backen von Cannabis in Lebensmitteln. Sie kann auch durch langsames Erhitzen von Cannabis in einem Ofen bei einer kontrollierten Temperatur durchgeführt werden, um die Cannabinoide für die Verwendung in Tinkturen, Ölen und anderen essbaren Produkten zu aktivieren, ohne es zu verbrennen. Die optimale Temperatur für die Decarboxylierung liegt meist zwischen 105°C und 120°C, wobei die Zeitdauer variieren kann, abhängig von der Methode und dem gewünschten Ergebnis.
2. Kann man die decarboxylierte Cannabisblüte einfach als Tee konsumieren?
Ja, decarboxylierte Cannabisblüte kann als Tee konsumiert werden. Durch die Decarboxylierung wurden die inaktiven Säureformen der Cannabinoide (wie THCA und CBDA) in ihre aktiven Formen (THC, CBD) umgewandelt. Das bedeutet, dass die Cannabinoide jetzt psychoaktive oder therapeutische Wirkungen entfalten können, wenn sie konsumiert werden.
Um einen Cannabis-Tee mit decarboxylierter Blüte zuzubereiten, gibt es einige Punkte zu beachten:
Fett hinzufügen:
Cannabinoide sind fettlöslich, nicht wasserlöslich. Das bedeutet, dass sie Fett benötigen, um effektiv vom Körper aufgenommen zu werden. Man sollte der Teemischung ein bisschen Fett hinzufügen, wie z.B. Kokosöl, Butter oder Milch (insbesondere Vollfettmilch oder Sahne), um die Aufnahme der Cannabinoide zu erleichtern.
Menge dosieren:
Die Potenz des Tees hängt von der Menge der verwendeten decarboxylierten Cannabisblüte und der individuellen Toleranz ab. Es ist ratsam, mit einer kleinen Menge zu beginnen und die Wirkung abzuwarten, bevor man die Dosis erhöht.
Zubereitung:
Um den Tee zuzubereiten, kann man die decarboxylierte Blüte direkt in ein Tee-Ei oder einen Teefilter geben und mit heißem Wasser übergießen. Dann fügt man das Fett hinzu (z.B. ein Löffel Kokosöl oder einige Tropfen MCT-Öl). Den Tee sollte man dann einige Minuten ziehen lassen, um sicherzustellen, dass die Cannabinoide sich im Fett lösen können.
Geschmack:
Cannabis hat einen starken, erdigen Geschmack, der nicht jedem gefällt. Man kann den Geschmack mit Honig, Zitrone, Minze oder anderen Kräutern und Gewürzen verbessern.
Es ist wichtig zu beachten, dass die Effekte des Cannabis-Tees möglicherweise später einsetzen als beim Rauchen oder Verdampfen, da die Cannabinoide durch das Verdauungssystem verarbeitet werden müssen. Die Wirkung kann jedoch länger anhalten.
Wie kann man Cannabisblüte am besten decarboxylieren?
Um Cannabisblüten effektiv zu decarboxylieren und die Cannabinoide wie THC und CBD zu aktivieren, kann man folgende Schritte befolgen. Diese Methode nutzt einen herkömmlichen Backofen:
Vorheizen des Ofens:
Preise den Ofen auf eine Temperatur von etwa 105°C bis 120°C vor. Die ideale Temperatur kann je nach Ofen und gewünschter Effizienz der Decarboxylierung variieren. Einige bevorzugen eine niedrigere Temperatur, um die Terpene (aromatische Verbindungen) im Cannabis zu bewahren, während andere eine etwas höhere Temperatur wählen, um eine maximale Decarboxylierung zu erreichen.
Zerkleinern der Blüten:
Zerkleinere die Cannabisblüten grob mit den Händen oder einem Grinder. Es ist nicht notwendig, sie zu fein zu mahlen, da dies zu einer ungleichmäßigen Erhitzung und einem Verlust von Terpenen führen kann.
Ausbreiten auf Backpapier:
Lege ein Backblech mit Backpapier aus und verteile die zerkleinerten Cannabisblüten gleichmäßig darauf. Das Backpapier verhindert, dass die Blüten direkt mit dem Metall des Backblechs in Kontakt kommen, was eine gleichmäßigere Erhitzung fördert.
Abdecken mit Aluminiumfolie:
Um die Terpene im Cannabis zu bewahren und eine gleichmäßige Decarboxylierung zu gewährleisten, kannst du das Backblech locker mit Aluminiumfolie abdecken. Dies hilft auch, den Geruch während des Erhitzens zu minimieren.
Erhitzen im Ofen:
Erhitze die Cannabisblüten im vorgeheizten Ofen für etwa 30 bis 40 Minuten. Die genaue Zeit kann abhängig von der Ofentemperatur und der gewünschten Stärke der Decarboxylierung variieren. Einige Quellen empfehlen, die Blüten nach etwa 20 Minuten umzurühren, um eine gleichmäßige Erhitzung zu gewährleisten.
Abkühlen lassen:
Nach dem Erhitzen nimm das Backblech aus dem Ofen und lasse die Cannabisblüten abkühlen. Während des Abkühlens findet die endgültige Decarboxylierung statt.
Die Effizienz der Decarboxylierung kann durch die Verwendung eines präzisen Ofenthermometers verbessert werden, um sicherzustellen, dass die Ofentemperatur korrekt ist. Einige Variationen in der Decarboxylierungsmethode können experimentell angepasst werden, um die besten Ergebnisse für persönliche Vorlieben und Verwendungszwecke zu erzielen.
3. Kann man Cannabisblüte in der Mikrowelle decarboxylieren?
Theoretisch ist es möglich, Cannabis in der Mikrowelle zu decarboxylieren, aber es wird nicht empfohlen. Die Mikrowelle kann sehr ungleichmäßige Temperaturen erzeugen, was zu einer ineffizienten oder ungleichmäßigen Decarboxylierung führen kann. Es besteht auch das Risiko, dass die Cannabinoide und Terpene, die für die medizinischen und psychoaktiven Effekte von Cannabis verantwortlich sind, durch die hohen Temperaturen, die in einer Mikrowelle schnell erreicht werden können, beschädigt oder zerstört werden.
4. Kann man die Stängel auch decarboxyilieren?
Ja, man kann auch die Stängel von Cannabis decarboxylieren. Obwohl die Stängel weniger Cannabinoide als die Blüten enthalten, verfügen sie dennoch über eine gewisse Menge an Cannabinoiden und Terpenen, die durch Decarboxylierung aktiviert werden können. Beachte jedoch, dass die Stängel im Vergleich zu den Blüten und Trim (den kleinen Blättern nahe der Blüten) eine wesentlich geringere Konzentration an Cannabinoiden haben. Daher könnte es sein, dass du eine größere Menge an Stängeln benötigst, um eine merkliche Menge an Cannabinoiden zu extrahieren. Stängel sind oft auch härter und holziger, was sie weniger ideal für manche Anwendungen macht, wie z.B. für die direkte Infusion in Butter oder Öl. Sie können jedoch für die Herstellung von Tinkturen oder als Zusatz in kompostierbaren Materialien für die Erzeugung von Cannabinoid-reichen Kompost genutzt werden.
5. Kann man die decarboxylierte Cannabisblüte noch rauchen?
Ja, man kann decarboxylierte Cannabisblüte technisch gesehen noch rauchen, aber es gibt einige Überlegungen, die man bedenken sollte:
Reduzierte Terpene:
Durch den Decarboxylierungsprozess, der normalerweise durch Erhitzen bei einer bestimmten Temperatur im Ofen erfolgt, können viele der Terpene, die für das Aroma und den Geschmack von Cannabis verantwortlich sind, verloren gehen. Das Rauchen von decarboxyliertem Cannabis könnte also zu einem weniger angenehmen Geruchs- und Geschmackserlebnis führen.
Veränderte Wirkung:
Decarboxyliertes Cannabis hat bereits einen Teil seiner Säuren (wie THCA) in die aktive Form (THC) umgewandelt. Das Rauchen könnte dazu führen, dass das THC schnell in den Blutkreislauf aufgenommen wird, was zu einer potenziell stärkeren und schneller einsetzenden Wirkung führt. Allerdings ist die Gesamtwirkung auch abhängig von der ursprünglichen Potenz des Cannabis und der Menge, die geraucht wird.
Mögliche Verschwendung:
Da der Hauptzweck der Decarboxylierung darin besteht, die Cannabinoide für orale Aufnahmeformen wie Esswaren oder Tinkturen zu aktivieren, könnte das Rauchen von bereits decarboxyliertem Cannabis als weniger effiziente Nutzung der Blüte betrachtet werden. Beim Rauchen könnten einige der aktiven Inhaltsstoffe durch die Hitze zerstört werden, ohne dass sie inhaliert werden.
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