Die wichtigsten Cannabinoide erklärt - Was THC, CBD, CBG, CBN & Co. bedeuten

Veröffentlicht am: 17.12.2025

Wer sich mit Cannabis beschäftigt, stößt schnell auf Begriffe wie THC, CBD, CBG oder CBN. Für Einsteiger wirken diese Namen oft verwirrend, obwohl sie lediglich unterschiedliche Inhaltsstoffe derselben Pflanze beschreiben. Cannabinoide sind natürliche Verbindungen, die von der Cannabispflanze gebildet werden und sich in ihrer Struktur, Häufigkeit und Funktion unterscheiden.

Was sind Cannabinoide?

Cannabinoide sind natürliche chemische Verbindungen, die von der Cannabispflanze gebildet werden. Sie gehören zu den charakteristischen Inhaltsstoffen der Pflanze und kommen in unterschiedlicher Zusammensetzung und Menge vor. Insgesamt sind inzwischen viele verschiedene Cannabinoide bekannt, von denen einige sehr häufig auftreten und andere nur in kleinen Spuren.

Gebildet werden Cannabinoide hauptsächlich in den Trichomen, den feinen Harzdrüsen auf Blüten und zuckerblattnahen Pflanzenteilen. Dort dienen sie der Pflanze als Schutz vor äußeren Einflüssen wie UV-Strahlung, Hitze, Schädlingen oder Austrocknung.

Cannabinoide sind keine künstlichen Zusätze, sondern pflanzeneigene Stoffe, die Cannabis ganz natürlich produziert.

Primäre und sekundäre Cannabinoide

Man unterscheidet Cannabinoide grob in zwei Gruppen aware:

  • Hauptcannabinoide
    Diese kommen in vergleichsweise größeren Mengen vor und sind am bekanntesten, zum Beispiel THC oder CBD.

  • Neben- oder seltene Cannabinoide
    Diese treten meist in deutlich geringeren Mengen auf, wie etwa CBG, CBN, CBC oder THCV.

Auch kleine Mengen können Teil des gesamten Cannabinoid-Profils einer Pflanze sein.

Cannabinoide liegen oft als Vorstufen vor

In der lebenden Cannabispflanze liegen Cannabinoide häufig nicht direkt in ihrer bekannten Form vor, sondern als sogenannte Säureformen. Diese Vorstufen sind ein natürlicher Bestandteil des Pflanzenstoffwechsels und verändern sich erst im Laufe der Zeit oder durch äußere Einflüsse.

Für das grundlegende Verständnis reicht es zu wissen:
Die Pflanze produziert Cannabinoide nicht isoliert, sondern als Teil eines komplexen biologischen Systems.

Warum Cannabinoide nie allein auftreten

Keine Cannabispflanze besteht nur aus einem einzigen Cannabinoid. Stattdessen bildet jede Sorte ein individuelles Cannabinoid-Profil, also eine Kombination aus verschiedenen Cannabinoiden in unterschiedlichen Verhältnissen.

Dieses Profil wird beeinflusst durch:

  • die Genetik der Pflanze

  • den Entwicklungszustand

  • natürliche Umwelteinflüsse

Deshalb unterscheiden sich Cannabispflanzen selbst dann, wenn sie äußerlich ähnlich aussehen.

Cannabinoide sind natürliche Pflanzenstoffe, die Cannabis selbst produziert – sie treten immer im Verbund auf und prägen den Charakter einer Sorte.

THC – das bekannteste Cannabinoid

THC ist das bekannteste Cannabinoid der Cannabispflanze. Der Name steht für Tetrahydrocannabinol und wird oft stellvertretend für Cannabis insgesamt verwendet. Tatsächlich ist THC jedoch nur ein einzelner Bestandteil innerhalb eines viel größeren Spektrums an Cannabinoiden.

In der Pflanze entsteht THC nicht direkt, sondern zunächst in einer natürlichen Vorstufe. Erst durch äußere Einflüsse wie Zeit oder Verarbeitung kann sich diese Form verändern. Biologisch gesehen ist THC ein Teil des Schutzsystems der Pflanze und wird – wie andere Cannabinoide – hauptsächlich in den Trichomen gebildet.

  • THC ist kein Maßstab für Qualität allein

  • Ein hoher THC-Gehalt sagt wenig über Aroma oder Pflanzenstruktur aus

  • THC kommt immer im Zusammenspiel mit anderen Cannabinoiden vor

Viele fokussieren sich stark auf THC-Werte. Dabei wird oft übersehen, dass Cannabis nie aus nur einem Inhaltsstoff besteht, sondern aus einem komplexen Profil.

THC ist bekannt – aber nur ein Teil des Ganzen.

CBD – das bekannteste nicht berauschende Cannabinoid

CBD steht für Cannabidiol und ist nach THC das zweitbekannteste Cannabinoid. Im Gegensatz zu THC wird CBD häufig als nicht berauschend beschrieben und ist daher besonders bekannt geworden. Auch CBD ist ein natürlicher Pflanzenstoff, der von der Cannabispflanze selbst gebildet wird.

CBD kommt vor allem in speziell gezüchteten Sorten in höheren Anteilen vor, ist aber grundsätzlich Bestandteil vieler Cannabinoid-Profile. Strukturell ähnelt CBD anderen Cannabinoiden, unterscheidet sich jedoch in seiner chemischen Anordnung.

  • CBD ist kein Ersatz für Cannabis, sondern Teil davon

  • CBD und THC schließen sich nicht gegenseitig aus

  • Viele Pflanzen enthalten beide Cannabinoide gleichzeitig

CBD wird oft isoliert betrachtet, obwohl es in der Pflanze immer gemeinsam mit weiteren Cannabinoiden und Terpenen vorkommt.

CBD ist Cannabis – nur ein anderer Bestandteil desselben Systems.
 

CBG – das sogenannte „Muttercannabinoid“

CBG steht für Cannabigerol und nimmt innerhalb der Cannabinoide eine besondere Rolle ein. Es wird häufig als „Muttercannabinoid“ bezeichnet, weil viele andere Cannabinoide biochemisch aus seinen Vorstufen hervorgehen. Das macht CBG vor allem aus pflanzenbiologischer Sicht interessant.

In der frühen Entwicklungsphase der Cannabispflanze ist der Anteil von CBG höher. Mit zunehmender Reife wird ein Großteil davon in andere Cannabinoide umgewandelt. Deshalb ist CBG in ausgewachsenen Pflanzen meist nur in kleinen Mengen vorhanden.

  • CBG ist kein seltenes Fremdcannabinoid, sondern ein natürlicher Bestandteil der Pflanze

  • Es kommt in fast jeder Cannabispflanze vor, meist in geringer Konzentration

  • Der geringe Anteil liegt am Entwicklungsprozess der Pflanze, nicht an schlechter Qualität

Einige Sorten werden gezielt so gezüchtet, dass der CBG-Anteil höher bleibt. Das ändert jedoch nichts daran, dass CBG grundsätzlich Teil des natürlichen Cannabinoid-Profils ist.

CBG ist die Grundlage vieler Cannabinoide, bleibt aber meist im Hintergrund.

CBN – ein Cannabinoid, das sich mit der Zeit verändert

CBN steht für Cannabinol und unterscheidet sich von vielen anderen Cannabinoiden dadurch, dass es nicht primär von der Pflanze neu gebildet wird. Stattdessen entsteht es durch Veränderungsprozesse anderer Cannabinoide im Laufe der Zeit.

Aus diesem Grund findet man CBN häufiger in älterem Pflanzenmaterial oder in Produkten, die längere Zeit gelagert wurden. Es ist also kein Zeichen für „neue Genetik“, sondern für natürliche chemische Veränderungen.

  • CBN ist kein Hauptcannabinoid der frischen Pflanze

  • Sein Auftreten hängt stark vom Alter und Zustand des Materials ab

  • Es ist ein normaler Bestandteil des Cannabinoid-Spektrums

CBN wird oft missverstanden oder überschätzt, obwohl es biologisch betrachtet einfach das Ergebnis natürlicher Umwandlungsprozesse ist.

CBN zeigt Veränderung – nicht Frische.
 

CBC – ein häufiges, aber wenig bekanntes Cannabinoid

CBC steht für Cannabichromen und gehört zu den Cannabinoiden, die in vielen Cannabispflanzen vorkommen, aber selten im Mittelpunkt stehen. Obwohl es weniger bekannt ist als THC oder CBD, ist CBC ein fester Bestandteil des natürlichen Cannabinoid-Profils.

CBC entsteht im Pflanzenstoffwechsel parallel zu anderen Cannabinoiden und ist in unterschiedlichen Mengen in verschiedenen Sorten enthalten. Es wird oft übersehen, weil es nicht im Fokus gängiger Sortenbeschreibungen steht, obwohl es biologisch gesehen keine Ausnahme darstellt.

  • CBC ist kein exotischer Zusatz, sondern ein natürlicher Pflanzenstoff

  • Es kommt in vielen Sorten vor, meist in moderaten Mengen

  • Seine Bedeutung liegt im Zusammenspiel mit anderen Cannabinoiden

CBC zeigt gut, dass Cannabinoide nicht isoliert betrachtet werden sollten, sondern immer Teil eines komplexen Gesamtprofils sind.

CBC ist weit verbreitet – auch wenn man selten darüber spricht.

 

THCV – ein strukturell besonderes Cannabinoid

THCV steht für Tetrahydrocannabivarin und unterscheidet sich strukturell von vielen anderen Cannabinoiden. Es kommt nicht in allen Cannabissorten vor, sondern hauptsächlich in bestimmten genetischen Linien.

Für Anfänger wirkt THCV oft verwirrend, da es namentlich an THC erinnert. Tatsächlich handelt es sich jedoch um ein eigenständiges Cannabinoid mit einer eigenen chemischen Struktur. Sein Vorkommen hängt stark von der Genetik der Pflanze ab.

Wichtig zu wissen:

  • THCV ist kein Standardbestandteil jeder Pflanze

  • Es tritt vor allem in bestimmten Sorten auf

  • Sein Anteil kann je nach Genetik stark variieren

THCV zeigt, wie vielfältig das Cannabinoid-Spektrum der Cannabispflanze ist und warum Sorten sich nicht allein anhand einzelner Inhaltsstoffe vergleichen lassen.

THCV ist genetisch geprägt und nicht überall vorhanden.

Gerade am Anfang entstehen viele Fehlannahmen über Cannabinoide. Ein weit verbreiteter Irrtum ist, dass der THC-Gehalt allein über Qualität oder Wert einer Pflanze entscheidet. Tatsächlich spielen auch Struktur, Trichomverteilung, Aroma und das Zusammenspiel der Cannabinoide eine Rolle.

Ebenso häufig wird CBD als etwas betrachtet, das nicht wirklich zu Cannabis gehört. Biologisch ist CBD jedoch ein natürlicher Bestandteil derselben Pflanze. Auch weniger bekannte Cannabinoide werden oft überschätzt, obwohl ihre Seltenheit keine Aussage über ihre Bedeutung oder Qualität zulässt.

Viele dieser Missverständnisse entstehen durch stark vereinfachte Darstellungen einzelner Inhaltsstoffe ohne Betrachtung des Gesamtzusammenhangs.

Cannabinoide sind pflanzeneigene Inhaltsstoffe, die gemeinsam das charakteristische Profil jeder Cannabispflanze prägen. THC und CBD sind zwar die bekanntesten Vertreter, machen jedoch nur einen Teil des gesamten Spektrums aus. Weitere Cannabinoide wie CBG, CBN, CBC oder THCV verdeutlichen, wie komplex und vielfältig die Pflanze aufgebaut ist.

Wer Cannabinoide als zusammenhängendes System versteht, kann Cannabis sachlich einordnen und Unterschiede zwischen Sorten besser nachvollziehen – unabhängig von Trends oder vereinfachten Zahlenangaben.

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